JEM 420/ 470 er am Gardasee

23. August 2017
Kategorie: 
Jugend

Vom 8. bis zum 13. August 2017 fanden in Riva/ Gardasee die Junioren Europameisterschaften der 420er und der olympischen 470er statt. Im 420 waren Linus Klasen mit Steuermann Daniel Göttlich (VSaW) am Start. Angereist als deutscher Meister und als Vizeeuropameister des letzten Jahres machten sie sich Hoffnungen auf einen Platz auf dem Treppchen. Am Ende wurden sie als bestes deutsches Team 6. von über 100 Booten. Ein toller Erfolg, auch wenn die Enttäuschung in Linus Bericht herauszuhören ist. Wer weiß, was drin gewesen wäre, wenn die Unterkunft bei nächtlichen mehr als 30°C über eine Klimaanlage verfügt hätte...: „Daniel und ich reisten nach nur einem Tag Pause nach der Deutschen Meisterschaft in Travemünde bereits am Dienstag den 1. August zur JEM am Gardasee an. Die Vorbereitungswoche diente dazu, das Revier kennen zu lernen und die Trimms auf die Bedingungen anzupassen. Geprägt war die erste Woche von viel Wind (Ora) und sehr heißen Temperaturen. Für uns waren das Traumbedingungen, sind wir doch bei viel Wind regelmäßig sehr schnell. Es lief alles reibungslos. Am Tag der Vermessung, also direkt vor dem Beginn der Wettfahrten, kam ein ziemlich großes Unwetter auf. Dadurch kühlten sowohl das Wasser als auch die Außentemperaturen erheblich ab. Pünktlich zum Start der ersten Wettfahrt blieb leider der sonst so verlässliche thermische Wind (Ora) aus. Das bedeutete für uns komplett neue Bedingungen auf die wir nicht eingestellt waren. Der erste Tag ging daher für uns nicht sehr gut los mit einem Wettfahrtabbruch, bei dem wir in Führung lagen. Am Ende standen am ersten Tag ein zweiter und ein 48. Platz in der Ergebnisliste. Somit hatten wir unseren Streicher schon am ersten Tag eingefahren, was die kommenden Tage nicht einfacher machte. Es waren nicht unsere Lieblingsbedingungen!! Wir hatten zwar manchmal gute Einzelplatzierungen aber es war sehr schwer, konstant zu fahren, auch wenn wir natürlich wissen, dass es für alle dieselben Bedingungen waren. Am letzten Tag konnten wir uns im Goldfleet noch mal beweisen und uns auf Rang sechs insgesamt vorarbeiten. Ein gutes Ergebnis ist es auf jeden Fall, doch wir haben gemerkt, dass mehr drin war. Vielen Dank an die Mitglieder des Potsdamer Yacht Club für die Unterstützung, ohne die eine Teilnahme an der Regatta nicht möglich gewesen wäre.“
Bei den jüngeren 420ern waren Lars Kleinwächter mit Steuermann Vincent Bahr (YCBG) am Start. Anfangs noch unter den Top Ten, beendeten sie ihre erste JEM unter den von Linus geschilderten schwierigen Bedingungen als sehr gute 17. (zweitbestes deutsches Boot) und bewiesen ihre Vielseitigkeit bei wechselhaften Winden. Gleich drei Mannschaften waren bei den 470er vom PYC am Start. Als neu formiertes Team mit Americas Cup Teilnehmer Freddie Eichhorst und Elias Böttger als Schotte waren auch Lucas Schlüter und Richard von Waldow sowie Mike Pryzbyl mit Steuermann Basti Kirschbaum (VsaW) in Riva dabei. Freddie schrieb uns folgenden Bericht: „Der Gedanke, dass Elias und ich an der Junioren Europameisterschaft (JEM) teilnehmen werden, kam relativ spontan, da wir uns erst wenige Monate vorher zusammen gefunden haben. Aufgrund meiner Teilnahme am Red Bull Youth Americas Cup mussten wir auf einen zusätzlichen Trainingsmonat verzichten. Als wir jedoch zwei Wochen vor dem Beginn der JEM bei unterschiedlichsten Bedingungen das einwöchige Training am Gardasee absolvierten, war ich mit unserer Leistung im Training grundsätzlich zufrieden. Schließlich hatten Elias und ich zu diesem Zeitpunkt nur wenige gemeinsame Wasserstunden im 470er hinter uns. Nach dieser Trainingswoche hatte der Kader des BSV, mit dem wir unterwegs waren, eine Woche frei. In der freien Woche sind Elias und ich zurück nach Berlin gefahren, um uns zuhause entspannen zu können und das zu machen, worauf jeder Lust hatte. Nach der erneuten Anreise folgten nochmals zwei Trainingstage sowie die Vermessung, bevor die JEM für alle am 6. August begann. Die JEM startete für uns noch zufriedenstellend bei sehr schwierigem untypischen Wind, der sich die ganze Woche nicht änderte. Von der klassischen Ora haben wir leider nichts abbekommen. Bei dem komplizierten Wind haben Elias und ich uns sehr schwer getan. Aufgrund unserer mangelnden Bootsgeschwindigkeit konnten wir nur selten unsere Strategie und Taktik umsetzen. Kleinere Pannen am Boot taten ihr Übriges, so dass wir unsere Leistungen aus der vorherigen Trainingswoche nicht abrufen konnten. Am Ende mussten wir uns mit einer hinteren Platzierung zufriedengeben. Ich denke, der Wettkampf hat uns gezeigt, an welchen Stellen wir uns noch verbessern müssen und an welchen wir auch Potenzial verschenkt haben. Nach dem Wettkampf folgt eine Erholungsphase, bevor es zur Deutschen Meisterschaft an den Bodensee geht. Wir wissen, woran wir bis zu dem Event feilen müssen, um mit einer Top Platzierung abschließen zu können. Viele Grüße, Euer Freddie“. Lucas und Richard schickten ein paar Fotos und kamen mit den Bedingungen am besten zurecht. Sie landeten als bestes deutsches Boot nach einer starken Qualirunde auf einem sehr guten 15. Platz. Mike hat in diesem Jahr nicht nur sein Abi bestanden, sondern auch seine letzte 470er Regatta gesegelt. Wir wünschen ihm für die Zukunft alles Gute und hoffen darauf, dass Mike mit seinen Erfahrungen und seiner Fitness zukünftig das Bundesligateam verstärkt. Die Eventwebsite zeigt die Ergbenisse, wie auch viele Fotos und Videos.