Ostsee-Cup Grömitz : Augen zu und durch

26. Juli 2016
Kategorie: 
Seesegler

Bereits eine Woche nach der Neustädter Mittsommernacht Regatta trafen sich die Ostsee – Cup Segler zum Ostsee-Cup Grömitz. Diese Regatta war wieder gut organisiert (Rahmenprogramm mit tollem Grill und Fußballkrimi (Deutschland – Italien) in geselliger Runde. Der Veranstalter hätte ein größeres Teilnehmerfeld verdient.

Bei der Steuermannsbesprechung am Sonnabend wurde der Kurs bekanntgegeben. Für alle Gruppen ging es zur Tonne Neustadt 1 und dann für die Gruppen II und III/IV zu einer „Messtonne“. Von dort sollte es zurück nach Grömitz gehen – Zieleinlauf voraussichtlich unter Spinnacker. Für die Gruppen I und V war der Kurs länger. Nach der Kreuz zur Tonne Neustadt 1 zogen wir unter Spi langsam an der SY Test vorbei. Doch wo war die Messtonne? Das Feld wurde vom schnellen Lutz (SY Tsunami) angeführt. An der angegebenen Position war aber keine Tonne. Die Mädels der SY Ohlala versuchten die Wettfahrtleitung über Funk zu erreichen, was aber nicht klappte. Kurze Zeit später funkten sie, dass sie jetzt nach Grömitz segeln wollten. Das ganze Feld machte das nach und die Yachten die noch zurücklagen, waren plötzlich gut in Luv dabei. Es war klar, diese Wettfahrt konnte für die Gruppen II und III/IV nicht gewertet werden. Das sah auch die Wettfahrtleitung ein. Die Ursache war ein Zahlendreher in der Positionsangabe. Der Wettfahrtleiter Jens Hahlbrock klärte das am Sonntagmorgen humorvoll auf und niemand konnte ihm böse sein.

Am Sonntagmorgen sprach ich mit Hanne Schäfer von der Ohlala und dem schnellen Lutz. Beide sagten übereinstimmend, dass die Genua II angesagt ist. Ich habe aber nur eine Genua I und III. Was tun war die Frage? Wir liefen frühzeitig aus. Erstmal eine Testkreuz unter Genua I, danach unter Genua III. Mit der Genua I lief es besser. Also wieder Wechsel auf die Genua I. Die Crew machte es klaglos mit. Die Kreuz zur Tonne Pelzerhaken entschied trotzdem die Ohlala mit Genua II klar für sich. Wir waren mit der SY Test gleichauf. Doch was geschah dort? Auf der SY Test wurde kurz vor der Tonne Pelzerhaken die Genua geborgen und kurz danach kam über Funk die Mittelung das die SY Test das Rennen aufgab. Wie wir später erfuhren, hatte sich das Vorstag gelöst und man kann von Glück sagen, das das nicht den Mast gekostet hat. Wir segelten der Ohlala hinterher. Die „Messtonne“ hieß nun „Warntonne“ (auch so in der Karte verzeichnet) und wurde mit einer Schifte gerundet. Flott ging es halbwinds nach Grömitz. Von Westen kam eine schwarze Wand auf. Ich  rechnete höchstens mit Regen – Gewitter hatte ich nicht auf dem Schirm. Vielleicht würden wir es ja auch noch rechtzeitig ins Ziel schaffen. Kurze Zeit später fing es aber auf der Zielkreuz an zu wehen. Es blitzte und donnerte und der Windmesser zeigte 28 Knoten. Wir bargen sofort das Großsegel und fuhren unter Genua I weiter. Das klappte auch sehr gut, da es unter Land ja keine Welle gab. Nach rd. 10 Minuten waren wir im Ziel und der Spuk auch vorbei. Nachdem wir einen Crew-Kameraden in Grömitz abgesetzt hatten, segelten wir mit Genua I zurück nach Travemünde und konnten erleichtert feststellen, dass das Segel keinen Schaden genommen hatte. Wir sind Zweiter geworden. Die SY Austera haben wir knapp geschlagen. Die SY Austera legte ein tolles Rennen hin, da sie von den Kameraden Jens Ansorge und Björn Hoberg immer nur zu zweit gesegelt wird. Glückwunsch an alle Gruppensieger:

Gruppe I, Andreas Grasteit, SY Grace
Gruppe II, Lutz Pouplier, SY Tsunami
Gruppe III/IV, Hanne Schäfer SY Ohlala
Gruppe V, Jan Peters, SY Adamas

Dank an meine tolle Crew und bis bald.
Andreas Peschlow, SY Celestine