Potsdamer Abend im PYC

21. Januar 2017
Kategorie: 
Club

Kurz und knapp über den Potsdamer Abend berichten, geht das? Denn die Agenda ist traditionell lang und ausgelassen soll nichts werden. Der Abend begann schon um 17.00 Uhr mit Häppchen und Begrüßungsschluck – so sollte dem Tanzvergnügen nach dem Essen noch Zeit und Raum gegeben werden. Zunächst wurde die Delegation der Gorch Fock begrüßt – eine lebendige und bereichernde Tradition. Ihr Kommandant, Kapitän zur See Nils Brandt, wurde bei dieser Gelegenheit zum außerordentlichen Mitglied ehrenhalber des Potsdamer Yacht Clubs ernannt; der Club freute sich im Gegenzug über den gestifteten Gorch-Fock-Preis für eine ab 2017 auszutragende Opti-Regatta: eine Teakholz-Luke, auf die ein kleiner und ein großer Block montiert ist, verbunden durch ein sich allmählich verstärkendes Tau – Symbol für eine dynamische Entwicklung, auf der Gorch Fock selbst hergestellt. Der Kommandant Nils Brandt brachte allerdings wenig positive Neuigkeiten mit. Die Gorch Fock liegt nun schon fast ein Jahr im Trockendock zur Überholung, und seit Oktober ruhen die Arbeiten sogar. Vor Jahresbeginn 2018 ist kaum damit zu rechnen, dass die Gorch Fock wieder in See sticht – eine schwierige Situation für Kapitän und Mannschaft. Immerhin besitzt der PYC nun ein schwergewichtiges Stück der Gorch Fock, das bei der Erneuerung schon mal ersetzt worden ist.

Den Mittelpunkt des Potsdamer Abends nimmt – auch das ist Tradition – die Ehrung der jungen, aber auch der nicht ganz so jungen Segler ein. Für die jungen Seglerinnen und Segler übernahmen das diesmal – nach der Einführung von Jugendwart Thomas Jänicke-Klingenberg – die beiden Trainer Thomas Läufer und Kevin Zilch, und auf diese Weise erfuhr das Publikum manch interessantes Detail über die regionalen, nationalen und internationalen Erfolge, aber auch Niederlagen, über Ehrgeiz, Körpergewicht, Vorlieben der einzelnen erfolgreichen Seglers für starke oder weniger starke Winde und über das Engagement, ohne das gar nichts läuft. Im Einzelnen lässt sich das hier nicht aufzählen (s.o.), aber die Geehrten erfuhren doch viel freudiges Staunen und Beifall, den sie sehr ernst entgegen nahmen. Und wer es genau wissen will, hat es eben live auf dem Potsdamer Abend erfahren. Im Opti B waren Clara Held und Moritz Peschke in der Saison 2016 die Besten und Anne Wolters sowie Samuel Tolckmitt die Erfolgreichen. Im Opti A lagen Anika Witt und Kjell Semmer ganz vorn, erfolgreich waren auch Gesa Papenthin und Maximilian Brandl. Im Laser Radial war Moritz Paschen der Beste, sein Bruder Albert war im Laser 4.7 erfolgreich. Dort war ihm Elias Böttger als Bester etwas voraus, im Laser Radial war auch Hannes Papenthin für seine Erfolge zu würdigen. Im 420er waren gleich zwei Teams erfolgreich: Carolin Schaaff vom VSaW mit Sophie von Waldow als Vorschoterin und Lucas Schlüter mit Richard von Waldow. Der Beste war hier Vorschoter Linus Klasen mit Daniel Göttlich vom VSaW an der Pinne. Pech, Pleiten und Pannen kennzeichneten etwas die Mühen unserer Segler im 470er, aber die Ehrungen sollen auch Mut machen für den zupackenden Einsatz für die kommenden Saison: Hier zählen Mike Przybyl mit Sebastian Kirschbaum (VSaW) zu den Besten und Frederick Eichhorst mit Leon Hirschmann zu den Erfolgreichen.

Sportobmann Jürgen Waldheim übernahm es, die nichr mehr ganz so jungen Seglerinnen und Segler zu ehren. Beste Seglerin 2016 ist – nicht zum ersten Mal – Svenja Weger, im Laser Radial mit Platz 38 beste Deutsche bei der Weltmeisterschaft, Achte bei der Europameisterschaft und Deutsche Meisterin. Als bester Segler erhielt Lasse Klötzing in diesem Jahr die Grünwaldkette, sein herausragendes Ergebnis im Jahr 2016 war der 6. Platz im Sonar bei den Paralympics in Rio. Uta und Frank Thieme wurden im Korsar 2016 einmal mehr Deutscher Meister und im 470er Internationaler Deutscher Vizemeister sowie Master-Weltmeister. Wolfgang Hunger errang den 3. Platz bei der Weltmeisterschaft im 505er. Vielversprechend waren Moritz Klingenberg und Tim Elsner im 49er, Fritjof Schwerdt wurde Erster im Mustoskiff bei den German Open. Im Yardstick war die Sweet Sixteen mit Steuermann Daniel Ebeling das beste Team, erfolgreich waren Axel Bergmann als Steuermann auf der Chick und im 15er Jollenkreuzer Hans-Peter und Tobias Fink. Nicht zu vergessen: auf dem Folkeboot sind Thomas Metzing, Jürgen Temp und Jürgen Buhtz konstant vorn dabei auf der Rangliste. Großen Beifall erhielt auch das Bundesligateam, das den Aufstieg des PYC in die erste Bundesliga schaffte. Spannende Video-Sequenzen illustrierten den Bericht über den Kampf um den Aufstieg.

Der Obmann der Seesegler, Jörg Bardeleben, berichtete über die Präsenz der Seesegler des PYC auf den Weltmeeren; Nordsee, Ostsee, Atlantik und Mittelmeer – überall sieht man den Stander des PYC. Er überreichte den Preis der Seesegler schließlich zum Erstaunen vieler an den Match-Racer Jens Hartwig, der über viele kurze Match-Races doch jedes Jahr zusammengezählt weite Strecken auf See verbringt.

Sonst noch was? Ach ja, der "Dance-Floor" war dann gut besucht und die Bar war bis spät in die Nacht belagert. Bilder zum Abend gibt es hier >>