Saisonvorbereitung mit Perspektivwechsel

09. Mai 2018
Kategorie: 
Jugend

Hier mal ein kleiner Zwischenbericht von Laser Standard Segler Hannes Papenthin: "Zum Herbst 2017 konnte ich nach einer ziemlich verkorksten Saison mit wenig Wind und einigem Frust endlich vom Radial- auf das Standardsegel umsteigen. Leider segeln in Berlin nur sehr wenige Leute Standard, so dass die erste geplante Regatta gleich abgesagt wurde, was sehr ernüchternd war. In den Herbstferien hatte ich dann die Chance, in Warnemünde in einer Trainingsgruppe um Alex Schlonski mit zu trainieren, der aktuell Philipp Buhl trainiert. Sponi war auch dabei und wir hatten viel Spaß. Er berichtete von seinen Autoschraubereien, wir fuhren mit seinem alten VW-Bus ins Kino und auch die Rückreise war eine sehr kurzweilige und lustige.
Dies gab mir einen enormen Motivationsschub für das Wintertraining. Das war sehr von Vorteil, denn nach der Saison ist letztlich vor der Saison…und angesichts der nun deutlich größeren Segelfläche hatte ich die Vorgabe der Trainer, im Wintertraining meine Fitness deutlich zu steigern. Das Training bestand aus dem Vereinskondi, Besuchen in Schulfreistunden bei Ifarus und Einheiten auf dem Ruderergo beim Schülerrudern und beim BRC. (Erkenntnis am Rande: Ruderer haben es auch nicht leicht…). Im November machte ich parallel noch den Segelschein und absolvierte den Trainer-C-Lehrgang. Dort traf ich zu meiner großen Freude auch Sponi wieder, der 2018 Abi macht. Auch Eli war dabei, so dass wir gemeinsam eine sehr nette Zeit hatten. Direkt nach Weihnachten startete dann das erste Trainingslager mit meiner neuen Trainingsgruppe um Olli Freiheit: Skilanglauf am Rabenberg im Erzgebirge. Dumm nur, dass es fast nur regnete. Wir fuhren deshalb vom Rabenberg nach Oberhof, um wenigstens einige Einheiten zu absolvieren. Es war sehr, sehr witzig, weil sich herausstellte, dass wir alle noch nie auf Langlaufskiern gestanden hatten.

Nach den Winterferien flog ich für eine Woche nach Mallorca zum Segeln. Die zweite Trainingswoche im Februar konnte ich wegen bevorstehender Leistungskursklausuren leider nicht mitmachen. Über Ostern folgte ein weiterer Ausflug nach Palma. Unsere Speisenfolge High Carb: Nudeln, Reis und Bolognese zweimal täglich und ab und zu Pesto zur Abwechslung. Das Training kann man mit „Jürgens Acht Forever“ zusammenfassen. Die Zeit danach verbrachten wir mit Imbiss Bronko und seinen Alben  („Love Peace Bockwurst“ u.a.) auf der Gartenliege.

Nach Ostern stand dann die Princes-Sofia-Regatta in Palma an. Von den 150 besten Seglern der Weltrangliste waren 100 inkl. Olympiasieger vertreten. Ich war der jüngste Teilnehmer. Fazit: Wenn die Australier neben Dir starten und nach 100 m schon 20 m vor Dir liegen, musst Du anerkennen, dass Du zehn Jahre Vorsprung an Segelerfahrung nicht in sechs Monaten aufholen kannst.

Da meine nächste Standardregatta erst YES (Pfingstbusch) an Pfingsten sein wird, hatte ich nach Ostern Zeit, einige Male das Opti-A- und das Laser-Training zu übernehmen. Anfang Mai betreute ich die Laser beim Willi Möllmer Preis. Was ich nicht gedacht hätte: Als Trainer auf dem Wasser zu sein fand ich genauso anstrengend wie sonst als Segler. Ich war auch nicht mehr entspannt, als ein Lasersegler zum fünften Mal seinen Stöpsel vergessen hatte. Noch mehr Respekt habe ich jetzt auch vor dem Aufwand, den Olli in Palma mit uns hatte. Obwohl die Buchung bestimmter Flüge vorgegeben war, hatten alle unterschiedliche mit der Folge, dass er fünfmal zum Flughafen fahren musste. Einziger Vorteil unserer Unterkunft direkt am Flughafen war, dass die Fahrten schnell erledigt werden konnten. An Himmelfahrt geht es für mich seglerisch weiter mit dem Koop-Training in Kiel. Ich freue mich schon auf das „Klassen“-Treffen in Schilksee. Es werden 150 Lasersegler aus ganz Deutschland dort sein. Darunter auch 15 Standards.