Update von Gesa
Seit den letzten großen Regatten im Winter und Frühjahr mit der Senioren WM in Argentinien, der EM in Athen, der Princes Sofia in Palma und dem einen oder anderen
Trainingslager in der Zeit ist eine Menge passiert. Siehe hierzu auch hier.
Im Sommer konnte ich mein Praktikum in Berlin absolvieren und studiere seitdem wieder in Kiel. In den vorherigen beiden Semestern hatte ich aufgrund des umfangreichen Trainingspensums und der vielen Abwesenheiten und Reisen eher weniger studiert. Ein Highlight des Jahres wollte ich mir aber nicht nehmen lassen:
Vom 2. bis 6. Oktober 2024 fand die IDM-ILCA erneut am Zwenkauer See statt, einem gefluteten Kohletagebaugebiet südlich von Leipzig. 2020 war ich schon einmal dort zur IDM und konnte damals einen sehr guten 3. Platz belegen, weshalb ich mich umso mehr auf die Regatta freute. Obwohl es kalt war, habe ich die Atmosphäre sehr genossen, da es sich wie ein Treffen mit alten Freunden anfühlte, schließlich habe ich viele Leute wiedergetroffen, mit denen ich zum Teil seit mehr als 10 Jahren regelmäßig den See teile. Wir hatten ein super Apartment, was man an so einem Baggersee nicht vermutet. Am Mittwoch nach der Anreise standen Vermessung und Anmeldung an. Der Donnerstagmorgen begann mit einer Steuerleutebesprechung, bevor wir den ersten Wettfahrttag mit allen Klassen auf der Bahn starteten. Es folgten drei Wettfahrten bei mittlerem Wind und für mich soliden Ergebnissen mit einer TOP 5 Platzierung. Allerdings wurde der Wind mehr (dafür unsteter) und die Temperaturen sanken von Stunde zu Stunde.
Klasse, wenn dann die Tonnen im 40 Meter tiefen Baggerloch nicht halten wollen und der Wind dauernd dreht. Es war ein langer und wirklich anstrengender zweiter Tag, an dem wir über acht Stunden auf dem Wasser verbracht haben. Mit den Ergebnissen ab dem fünften Rennen war ich nicht so wirklich zufrieden. Die Bedingungen haben es mir wirklich zu schaffen gemacht. Einerseits, bin ich seit April selten auf dem Wasser gewesen, andererseits war mir aber auch klar, dass ich eigentlich trotzdem bessere Leistungen hätte abrufen können. Gerade am dritten Tag war vollkommen der Wurm drin, und ich wusste nicht mehr so recht, woran es lag.
Am letzten Tag wurden nach dem Coach-Meeting um zehn Uhr alle Rennen für den Tag aufgrund von mangelndem Wind abgesagt. Irgendwie war ich auch froh, nicht mehr warten zu müssen. Die Durchführung der Regatta auf dem Wasser und eine relativ lieblose Organisation an Land waren leider enttäuschend und haben den Abschied aus Sachsen leichter gemacht. Was bleibt? Ich hatte eine gute Zeit mit Henriette, die auch nochmal an den Start ging, Mein Bruder Hannes war als Trainer von der Klassenvereinigung engagiert und hat noch mehr gefroren als wir. Insgesamt wurde ich 11., was angesichts meiner Trainingspause ok war. Bernardo und Theo waren auch dort und belegten den 18. Platz bei den ILCA 7 bzw. den 35. bei den ILCA 6 Männern.
Aktuell plane ich mein nächstes Jahr mit vielen Praktika und der Bachelorarbeit. Zudem habe ich ggf. die Möglichkeit, mich einer Trainingsgruppe rund um Moritz Klingenberg (Bundestrainer Junioren in Kiel- siehe Foto) anzuschließen und regelmäßig zu trainieren. Die WM in China lasse ich in jedem Fall aus, aber ich denke, dass es die eine oder andere Regatta geben wird, bei der ich mich weiterentwickeln kann. Ich werde berichten. Zunächst herzlichen Dank für Eure Unterstützung und das viele Daumendrücken verbunden mit den besten Wünschen für eine entspannte Weihnachtszeit und für ein gutes Neues Jahr!
Eure Gesa
Fotos: YC Zwenkau