Das Triple? – Gesa 21ste bei der U21 WM/ KieWo im September

21. September 2021
Kategorie: 
Jugend

Gesa hat auch einen ereignisreichen Sommer hinter sich. Hier ihr Bericht aus Gdynia und aus Kiel. „Mit dem Bundeskader fuhr ich Mitte August nach Gdynia zur U21 WM. Diese WM war von Weymouth (GB) nach Polen verlegt worden. Eine Woche Trainingslager und eine Woche WM lagen vor mir. In den ersten Trainingstagen hatten wir sehr starken und ablandigen Wind mit kleiner kurzer Welle, gefolgt von zwei Tagen mit weniger Wind. Passend zum Start der Regatta drehte jedoch der Wind um 180 Grad, so dass unsere Vorbereitungstage eher weniger brauchbar für die Regattatage waren. Wir starteten am ersten Wettfahrttag erst 3 Stunden nach der geplanten Zeit mangels Windes, jedoch konnten wir letztendlich zwei Leichtwindrennen fahren, die für mich sehr gut liefen. Mit einem 6. und einem 9. Platz lag ich auf Platz zwei der Gesamtwertung, da die anderen Mädels jeweils schon ihren Streicher gefahren waren. Bei viel Wind und Welle gingen wir in den folgenden zwei Tagen aufs Wasser. Mit den Ergebnissen dieser Tage war ich eher weniger zufrieden, da ich mit der langen Welle und dem Wind nicht so richtig klarkam. Die Welle prallte von den Hafenmauern ab und kam aus entgegengesetzten Richtungen, was für mich gerade auf der Kreuz sehr fordernd war.  Die Plätze waren dementsprechend etwas schlechter als am ersten Tag, dennoch habe ich vieles an Technik bei dieser Welle dazugelernt. Am dritten Tag hatten wir ebenfalls viel Wind aber aus ablandiger Richtung. Der Wind war sehr böig und drehig und etwas vergleichbar mit dem Wannsee. Mit den Plätzen 27 und 23 lag ich nun auf Platz 21 der Gesamtwertung, mit viel Punktabstand sowohl nach vorne als auch nach hinten. Die letzten zwei Wettfahrttage war nochmal Wind um die 8 kn angesagt, worüber ich mich sehr freute. Meine Freude war aber schnell vergangen, als ich genau am Start des 9. Rennens eine Flagge bekam und nach meinen zwei Strafkringeln mit Abstand als letzte startete. Ich konnte mich bis auf Platz 20 vorarbeiten, jedoch verlor ich 10 Plätze auf dem letzten Halbwind, da mich eine Spanierin so hochluvte, dass noch 10 Boote vorbeirutschten. Aufgrund sehr inkonstanter Bedingungen kamen leider keine weiteren Wettfahrten zustande. Auch am letzten Wettfahrttag drehte der Wind ständig um 90 Grad und war in der Stärke ebenfalls alles andere als konstant. Daher verbrachten wir bei strömendem Regen und 13 Grad 4 Stunden auf dem Wasser, ohne eine einzige Wettfahrt zu schaffen. Von den Insgesamt 57 Frauen wurde ich schließlich zum zweiten Mal in dieser Saison bei einer WM 21. Da die Konkurrenz jedoch aufgrund des höheren Alters deutlich stärker war, bin ich sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Zudem konnte ich auch Mädels hinter mir lassen, die am Gardasee noch deutlich vor mir waren. Zudem hatte ich die Chance, mich mit zwei Olympiateilnehmerinnen zu messen.

 

Bei der Kieler Woche zwei Wochen später hatte ich die Chance, mein Triple des Platzes 21. zu vervollständigen. Nach 3 Tagen Training bei sehr leichtem Wind starteten wir mit Mittelwind und schönem Wetter in den ersten Wettfahrttag. Insgesamt waren 53 Mädels am Start, von denen viele aus dem Seniorenbereich kamen, weshalb das Niveau sehr hoch war. Ich brauchte das erste Rennen, um etwas in den Racemodus zu kommen, jedoch lief es danach immer besser. Mit zwei 17. Plätzen und einem eher weniger guten 34. Platz lag ich nach dem ersten Tag auf Platz 20. Alle fingen schon an zu scherzen, dass ich zum dritten Mal in Folge den 21. Platz belegen könnte. Am zweiten Wettfahrttag starteten wir zuerst bei recht guten Bedingungen, jedoch flaute der Wind schnell ab und wir schafften nur zwei der drei geplanten Rennen. Mit den Platzierungen 24 und 13 konnte ich mich jedoch mehr und mehr von Platz 21 nach vorne bewegen und lag auf Platz 18 der Gesamtwertung. Am dritten Tag starteten wir schon etwas früher, um das versäumte Rennen des Vortages nachzuholen. Bei anfangs sehr leichten Winden konnte ich zwei top ten Ergebnisse fahren, mit denen ich sehr zufrieden war, denn ich hatte seit langer Zeit das erste Mal zwei sehr gute Starts. Nach einem „versäumten“ Start im dritten Rennen kam ich dort leider nur auf Platz 32 an. Im vierten Rennen des Tages segelte ich einen 20. Platz und konnte mich insgesamt somit auf Platz 17 verbessern. Am letzten Tag war noch einmal starker ablandiger Westwind, was normalerweise nie meine große Stärke war, jedoch konnte ich beweisen, dass ich auch bei diesem Wind gut segeln kann. Mit einem 21. im ersten Rennen startete ich zuversichtlich ins zweite, wo ich an der Tonne eins als sechste ankam. Da die älteren Mädels alle sehr schnell sind und eine sehr gute Technik sowohl auf dem Vorwind als auch auf der Kreuz haben, verlor ich noch 4 Boote, aber war mit einem 11. Platz und dem drittbesten Rennen der Regatta mehr als zufrieden. Insgesamt konnte ich mich am letzten Tag noch auf Platz 16 vorarbeiten, was mich zuversichtlich auf das kommende Seniorenevent schauen lässt. Am 02. Oktober startet für mich mein erstes richtiges Seniorenevent. Die Senioren EM in Varna, Bulgarien, bei hoffentlich sehr gutem Wetter und schönen Segelbedingungen auf dem Schwarzen Meer.“

Gesa Papenthin// Fotos: Robert Hajduk