Eissegeln: Der fast perfekte Tag...
...da kam er nun doch noch. Die Meldung erschien am Dienstag, den 27.2.18. Auf meine Frage zum Zustand des Eises in Rangsdorf kam nur die Antwort: “Komm raus, wir bauen auf!“ Mittwoch früh also Schlitten und Zubehör ins und aufs Auto und los. Wie schon im letzten Jahr ist die Gastfreundschaft der RSG 53 e.V. bewundernswert. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle!
Dienstag waren es immerhin schon satte 6 cm Eis, so dass ich hoffte, nach der kalten Nacht etwas mehr messen zu können. Wir verständigten uns auf ca. 8 cm, was o. k. ist! Ein Kamerad der RSG machte per Schlittschuh eine Sichtung und Prüfung. Kurz danach starteten wir endlich ins Glück, worauf wir uns fast ein Jahr gefreut haben! Zu dritt waren wir unterwegs, als wir schon nach ein paar Runden - mit zaghaften 50 km/h - zwei deutliche offene Stellen bemerkten. Somit war unser Radius etwas eingeschränkt. Offensichtlich war der See ungleichmäßig zugefroren. Offene Stellen, die später zugehen, sind natürlich nicht als solche erkennbar. Noch mehr Obacht und nicht zu schnell war die Devise. Und dann war es passiert, wir waren plötzlich nur noch zu zweit. Kamerad J. der RSG ist eingebrochen, bei gutem Tempo brach genau eine solche Stelle unter ihm weg, Eisdicke ca. 2 bis 3 cm. Er konnte sich geschickt aus dem Schlitten wuchten und kam nur bis zum Bauch nass aufs Eis. Mit den bewährten Eisrettern (die jeder, auch Schlittschuhläufer, tragen sollte) konnte sich J. weiter raus ziehen und dann sogar den Schlitten mit der Schot sichern. Wir anderen hielten gebührend Abstand. J. brachte sich selbst in Sicherheit und ins Warme, wir anderen (Frank Thieme und Thomas Rosin, PYC) organisierten ein Rettungsboot des Nachbarvereins (ein flaches Aluboot mit Kufen), Leiter, Bootshaken und Seile. Als J. umgezogen war, ging es los, auf zum Schlitten, ein Mann ins Boot, die anderen die Seile haltend auf dickerem Eis, sichernd! Über eine Stunde haben wir gebraucht, um den Schlitten zu bergen. Glück im Unglück, ein paar Prellungen, eine Wunde am Bein, Mastfuß weg, Pinne gebrochen, Schlittenrumpf beschädigt. Großer Schreck, doch im Rückblick auch abenteuerlich. Gute Seemannschaft hat sich mal wieder durchgesetzt. Nie allein, immer zusammen! Zum Abschluss des Tages noch ein paar Runden gedreht. Wie immer ist es so unfassbar schön.
Donnerstag Nachmittag wieder raus. Fast alle waren nun vor Ort, der RSG ist ein Eldorado für DN Liebhaber in der Region. Ich selbst habe nach knapp zwei Stunden abgebrochen, da es mir zu voll wurde. Diverse Kitesurfer, Schlittschuhläufer und Fußgänger erschweren den lustvollen Genuss, auf 70 bis 80 km/h zu beschleunigen. Auch waren eigenartiger Weise neue, offene Stellen entdeckt worden.
Noch eine Anmerkung zu meinem Schlitten. Der Stahleigenbau ist verkauft, ein DN musste her und wurde im Sommer etwas aufgehübscht.
Wenn die Sonne dann langsam untergeht, der See sich leert, die Teetasse am Steg dampft, die Jacke von innen feucht ist, vor Aufregung und Adrenalin, die Gesichtsmuskeln schmerzen, weil man unbemerkt die ganze Zeit grinst und strahlt, wenn man beisammen steht und klönt... und nicht friert, bei Minus 8° und gutem Wind, dann war das ein perfekter Tag.
Nun wird es bald warm, egal, wir freuen schon heute auf die nächste Eiszeit.
Maya und Thomas Rosin, im Namen aller Verrückten.
Fotos: Thomas Rosin
"Ich habe mich nicht verabschiedet | Frauen im Exil" - Fotografien von Heike Steinweg
Unsere Clubkameradin Heike Steinweg hat Frauen porträtiert, die in Berlin im Exil leben. Die Porträts werden in einer Ausstellung des Museums Europäischer Kulturen bis zum 15. Juli 2018 gezeigt. Die lebensgroßen Fotografien werden durch kurze Texte ergänzt, die für die porträtierten Frauen von Bedeutung sind. Die Eröffnung ist am 8.3. um 18.00 Uhr. Weitere Informationen hier.
Neue Trainerin ab 15. April 2018
Es ist vollbracht. Als weitere hauptamtliche Trainerin wird Katharina Steinmüller am 15. April 2018 im PYC die Nachfolge von Thomas Läufer antreten. Katharina ist zur Zeit Trainerin im SC Ahoi sowie in der Trainingsgemeinschaft Wannsee und hat dort in den letzten acht Jahren sowohl für den Zusammenhalt in den Trainingsgruppen als auch für Erfolge im Leistungssport gesorgt. Der Vorstand freut sich außerordentlich darüber, dass das Trainergespann in Abstimmung mit Kevin in so kurzer Zeit wieder komplettiert werden konnte und mit Katharina eine Frau gefunden wurde, die fachlich und auch persönlich perfekt zum PYC passt.
Termine
Captain’s Dinner: Samstag, 10.03.2018, 17.30 Uhr
Winfried Melches, Durch Schären, Seen und Kanäle - der Beweis, dass Südschweden eine Insel ist...: Mittwoch, 14.03.2018, 19.00 Uhr
Großes Muschel-Essen: Freitag, 16.03.2018, ab 18.00 Uhr
Joachim Görs, Mit 6,50 m über den Atlantik: Mittwoch, 21.03.2018, 19.00 Uhr
Eisbein-Essen: Freitag, 23.03.2018, 19.00 Uhr
Pascal Andreovits/ Mathias Steinbrecher, Neue Wettfahrtregeln 2018: Mittwoch, 28.03.2018, 19.00 Uhr
Bernhard Seidel, 07.03.2018