ILCA 6 – U21 EM in Stavanger und IDM Röbel

24. Oktober 2023 bis 29. Oktober 2023
Kategorie: 
Sport

Nach acht Tagen Vortraining im Juli und anschließend einer Woche Pause ging es Anfang August wieder nach Norwegen. Wie auch im Training, erwartete uns vorerst Regen und recht starker Wind gleich zu Beginn der Regatta. Der erste Regattatag wurde daher bereits um 8 Uhr morgens komplett abgebrochen. Entgegen der Erwartung segelten wir am zweiten Tag auf einem anderen Revier – im Fjord direkt vor dem Hafen. Zwar hatten wir schon zwei Tage im Training dort verbracht, jedoch den Hauptfokus auf den etwas weiter weg liegenden Fjord gelegt (wie man liest, gibt es ganz viele Möglichkeiten, rund um Stavanger Kurse zu legen).

Geprägt von sehr starkem Wind, der dazu noch drehend und instabil daherkam ging es in die ersten Rennen. Der erste Renntag war eher enttäuschend, da alle trotz guter Starts viel verlieren konnten. Mit Platz 30 von 73 Teilnehmerinnen ging es für mich also in die Aufholjagd am Folgetag. Nur der Wind spielte nicht mit, sodass auch der dritte Tag mit einigen Stunden des Wartens an Land schlussendlich abgebrochen wurde. Am vierten Tag lief leider gleich das erste Rennen wieder überhaupt nicht wie geplant und ich fuhr mit Platz 49 meinen Streicher. Etwas demotiviert, versuchte ich mich mit einer Zimtschnecke etwas aufzuheitern, was sehr gut funktionierte. Nachdem ich zeitweise das fünfte Rennen anführen konnte, fuhr ich auf Platz 5 durchs Ziel. Endlich ein kleiner Lichtblick, für den ich die ganze Saison schon gearbeitet hatte. Das dritte Rennen des Tages, dann endlich auch bei Sonnenschein, war dann auch noch okay im Verhältnis zu den zu vorigen Rennen mit Patz 18. Zum Glück gab es an Land jeden Tag ein tolles Buffet von verschiedenen Nudelsalaten über Waffeln und Hotdogs, sodass wir auch an Tag 5 gestärkt in die Rennen gehen konnten.
Generell haben wir sehr viel Wartezeit eher frierend auf dem Wasser verbracht, da durch die naheliegenden recht hohen Fjordränder das Wetter und der Wind stark beeinflusst werden. So auch an Tag fünf. Nach 9 (!) Stunden auf dem Wasser und den Platzierungen 21 und 7 war ich dann letztendlich auch zufrieden, obwohl es für eine Gesamtplatzierung in den Top 10 nicht reichte. Das war mein großes und meiner Meinung nach realistisches Ziel für die Regatta, da dies auch mein Kaderkriterium in diesem Jahr ist. Leider lief vieles nicht so wie geplant und wir hatten sehr schwierige Bedingungen, die neben mir auch viele andere Mädels nicht so richtig zusammenbekommen haben. Ich weiß, dass ich es im U21-Bereich auch in die Top 10 schaffen kann, aber es sollte dieses Mal einfach nicht sein. Mit sehr engen Punkten startete ich von Platz 21 in den letzten Regattatag meiner Juniorenkarriere.

Auch hier wurde erst sehr lange gewartet, bis wir endlich starten konnten. Nach einer Aufholjagd auf Platz 6 war ich sehr glücklich und wäre eigentlich insgesamt etwa auf Platz 15 gelegen, jedoch wurde das Rennen annulliert, da die Wettfahrtleitung mit den Tonnen einiges vermasselt hatte. So ging es also erneut in das erste Rennen des Tages, das ich dann auf Platz 35 beendete und schließlich sogar noch auf Platz 22 zurückrutschte. 

Alles in allem ein sehr schwieriges Event für mich, sowohl körperlich als auch mental, weshalb ich beschloss, bis zur Deutschen Meisterschaft am ersten Oktoberwochenende erst einmal 6 Wochen Segelpause zu machen. Die Zeit war wirklich sehr schön und erholsam, weshalb ihr auch erst jetzt von mir hört. Zwischendurch hatte ich auch noch die Gelegenheit, die Opti C des PYC gemeinsam mit Leonie Oncken und meinem Bruder Hannes auf dem Wannsee bei der PYC Anfängerregatta zu betreuen, was mir sehr viel Spaß gemacht hat, 

 

Die Deutsche Meisterschaft fand in diesem Jahr in Röbel am ersten Oktoberwochenende statt. Klingt komisch, aber für mich ist das ein Event, um Spaß zu haben, mit vielen guten Freunden Zeit zu verbringen und vielleicht auch das ein oder andere Feierabendbier nach den Rennen zu genießen. Die Höhepunkte im Junioren- und auch im Seniorenbereich sind immer internationale Regatten und Europa- und Weltmeisterschaften und nie die Deutsche Meisterschaft der Senioren. 

Der Röbeler Segler-Verein hat, wie sonst auch immer, alle Seglerinnen und Segler mit einer top Organisation erwartet. Immer gutes Essen und generell eine sehr entspannte Atmosphäre. Wie noch nie in dieser Saison, konnten wir alle Rennen bei gutem Wind segeln und hatten sehr wenig Wartezeiten. Es war wirklich sehr schön, das erste Mal seit vielen Jahren wieder gegen alle (auch älteren) deutschen Mädels zu segeln. In den Vorjahren fand zeitgleich oft ein Seniorenevent statt, sodass es daher meistens eher eine Juniorenveranstaltung war. Ergebnistechnisch hatte ich mir nichts vorgenommen. Hauptfokus war tatsächlich der reine Spaß, um wieder Motivation für kommende Trainingsmaßnahmen zu schöpfen. Mit Platz 8 kann ich auch eigentlich zufrieden sein. Ich hatte einige sehr gute Rennen, gerade an Tag 2, und einige, bei denen es hätte besser laufen können, aber das ist ja meistens so. U21 wurde ich letztendlich 3. Für mich ein sehr gutes Ergebnis! 

 

Der Plan für die kommenden Monate sieht dann erstmal wie folgt aus: Zuerst zwei Trainingslager in Marseille (Ende Oktober und Mitte November), um anschließend am 3. Dezember für 6 Wochen ins Flugzeug nach Argentinien zu steigen. Nach ein paar Wochen Training und Weihnachten vor Ort findet dort Anfang 2024 die Senioren-Weltmeisterschaft statt. Wie ich bereits in einem der vorhergehenden Artikel berichtet habe, ist das Jahr 2023 das letzte im Juniorenbereich gewesen (U21). Die WM in Argentinien ist für mich dann als Seniorin (klingt eigentlich schon ziemlich komisch, wenn man erst 20 ist) eines der wichtigen Events im nächsten Jahr. Ich freue mich auf die kommenden Monate und ihr werdet sicherlich wieder von mir hören. Bis dahin

Eure Gesa