Mit dem Trimaran kreuz und quer durch's Mittelmeer

20. Februar 2020
Kategorie: 
Club

Am Mittwoch, dem 29.01.2020, erfreuten uns Renate und Gordon Voß anlässlich des Clubabends mit ihrem ausführlichen und von tollen Fotos und Videos begleiteten Vortrag über ihre sechseinhalb Monate dauernde Segelreise auf ihrem Trimaran Poco Loco, einer Dragonfly 25 im Mittelmeer.
Dieses Mal sollte es nicht nach Dänemark gehen, nein, sie wollten ins Warme! Ideal hierfür ist der Trimaran mit 2 Trampolinen, insges. mit 5,80 m Breite, einklappbar auf 2,30 m und geeignet für jeden Hafen und zum Landen auf einer Sandbank am Strand. Im Rumpf, 2 m x 1,80 m, befinden sich Toilette, Navitisch und Kühlbox. Mit einem Leergewicht von 1,1 t wird der 6 PS-Motor ohne Ladespule nur selten gebraucht.
Wie angekündigt, berichteten sie über ihren Törn, der tatsächlich kreuz und quer durch das Mittelmeer ging: Im April 2019 starteten sie von Monaco an der französischen Küste entlang über Nizza, Cannes und St. Tropez in Richtung Barcelona. Aber der nicht zu unterschätzende kalte Mistral strömte zu heftig und bescherte ungemütliche Nachtfahrten. Das gab den Anlass zur Kursänderung mit 216 sm nach Menorca/Mallorca. Die Familienmitglieder wechselten, der Skipper blieb. Delphine und Wale begleiteten die Crew und „Vossi Produktion“ zeigte wunderschöne Fotos und Kurzfilme, sehr zur Erbauung des Publikums.
Weiter ging es an Korsika vorbei durch die Straße von Bonifacio nach Sardinien. Die Häfen wurden meist nachts angelaufen, aber die Müdigkeit auf den Nachtfahrten machte der Crew zu schaffen. Von Porto Cervo segelte die Poco Loco nach Rom und natürlich wurde die Schönste aller Städte erkundet. Bei sehr wenig Wind aber großer Hitze erreichte Familie Voß schließlich die Straße von Messina. Eindrucksvolle Fotos vom glutspeienden Ätna, dem roten Vollmond und verwirbelnden und stehenden Wellen ließen uns staunen. Die Logge zeigte 9,5 kn Strömung in der Meerenge. Um den Stiefel herum folgten 300 sm Nachtfahrt nach Kefalonia im ionischen Meer. Schildkröten begleiteten die Crew von dort nach Zakynthos. Ein Besuch in Delphi durfte nicht fehlen und unter der längsten Schrägseilbrücke Europas hindurch ging die Fahrt zum Golf von Korinth und durch den nur 20 m schmalen Kanal. Die Ansteuerung des Athener Hafens bei Nacht mit tausenden von bunten Lichtern und rasantem Berufsschifffahrtsverkehr gelang als große Herausforderung. Die Crew wollte so gern noch bis zu den nördlichen Sporaden segeln, aber der heftig einsetzende Meltemi ließ es nicht zu. Zum Abschluss der Reise gönnte sich die Familiencrew daher eine Fährfahrt nach Santorini und wir, das Publikum, genossen weitere eindrucksvolle Fotos und Videos auch vom letzten Teil der Reise.

Christiane Woite-Retsinas

 

Fotos: Gordon Voß